Baumwurzelpfad in Bad Harzburg

"Von den Wurzeln zu den Wipfeln" 

 

Niedersachsens erster Baumwipfelpfad wurde im Mai 2015 eingeweiht. Bereits nach etwas mehr als einem halben Jahr besuchten mehr als 180.000 Besucher diesen mit 33 Erlebnisstationen begleiteten Pfad.

 

Wegen der großen Beliebtheit durch die Besucher einerseits und der Benennung des Jahres 2015 zum „Internationalen Jahr der Böden“ andererseits, entstand die Idee, unter dem Wipfelpfad einen Wurzelpfad anzulegen.

 

Nach Vorgesprächen zur Finanzierung erging die Zusage der finanziellen Förderung durch die „Stiftung Zukunft Wald“ und der „Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen“.

 

Nach intensiver inhaltlicher Planungsphase und Vorüberlegungen zur Gestaltung der einzelnen Stationen folgte die Naturschutzrechtliche Bewertung. Die Naturschutzbehörde des Landkreises Goslar hat die Planung sehr zügig begleitet und nach Prüfung die Genehmigung erteilt. Es folgten inhaltliche Überarbeitungen, das Freilegen eines typischen Bodenprofils, Exemplare typischer Wurzelsysteme wurden per LKW herantransportiert, die Wurzeln wurden später durch Forstwirte mit einem Hochdruckreiniger von anhaftender Erde gereinigt.

 

Eröffnet wurde der Wurzelpfad am 16. Dezember 2015. Nun präsentiert sich der Wurzelpfad auf ca. 800 Meter Länge „bescheiden“ unter dem Wipfelpfad. Für die Landesforsten war es besonders wichtig, den Wurzelpfad mit geringsten notwendigen Eingriffen in den Boden und optisch angepasst zur Umgebung zu gestalten.

 

Der inhaltliche Schwerpunkt beim Wurzelpfad liegt darauf, die verschiedenen Funktionen des Bodens, den Lebensraum für die Pflanzen- und Tierwelt und die Verschiedenartigkeit von Böden in der Nähstoff- und Wasserversorgung für einzelne Baumarten darzustellen. Optisch auffällig ist die Konstruktion des „Wurzeltunnels“, bei dem Wurzeln von unten betrachtet werden können. Auch die Präsentation eines typischen Harzer Bodenprofils aus der Umgebung in einem Schaukasten ist ein „Hingucker“. Natürlich fehlen auch nicht Totholzstämme, deren weitere Zersetzung durch Bodenlebewesen erfolgt.

 

Auch an die jüngsten Gäste wurde gedacht. So können diese an einer Spielstation u.a. auf einem Holz-Regenwurm balancieren.

 

Insgesamt hoffen wir, dass nach einem Gang über den eindrucksvollen Baumwipfelpfad das Naturerlebnis durch den Rückweg über den Wurzelpfad abgerundet wird. Durch dieses sich ergänzende Erlebnis soll die Besucher sensibilisiert werden, wie einzigartig ökologische Zusammenhänge vom „unscheinbaren Boden“ bis zu den eindrucksvollen Baumkronen funktionieren. Das Erkennen dieser sensiblen Vernetzungen verpflichtet uns alle, verantwortungsvoll mit diesen einzigartigen Lebensräumen umzugehen.

 

Der Wurzelpfad steht allen Waldbesuchern kostenfrei zur Verfügung.

 

Mit der Einbindung des Baumwipfelpfades und des Wurzelpfades wird das Gesamtkonzept der Niedersächsischen Landesforsten zur Umweltbildung rund um das Haus der Natur ergänzt. 

Eine hölzerne große Ameise sitzt auf dem Spielgerüst.
Große Baumwurzeln liegen auf einem Gerüst, unter dem Besucher*innen durchgehen können.
Ein Schild informiert über Regenwürmer und Humus. Dahinter ist ein Spielgerüst zu sehen.
Ein Wurzelstamm wurde mit einem Schild mit einer Frage versehen.